DIE SIEBEN GEHENKTEN NACH L. ANDREJEW
EINE IMMERSIVE THEATER-SOUND INSTALLATION VON SPIEGELBERG
IN KOOPERATION MIT LTK4 - KLANGBASIERTE KÜNSTE
Die Kurzgeschichte „Die sieben Gehenkten“ von Leonid Andrejew eröffnet unterschiedliche Einblicke in die Gefühls und Gedankenwelt von sieben zum Tode verurteilten Menschen. Es geht um Isolation, Angst, Selbstaufgabe. Es geht aber auch um Selbstüberwindung, Vertrauen und Freiheit.
Spiegelberg entwickelt daraus hervorgehend eine immersive Theater-Sound-Installation zum Thema Tod und Sterblichkeit im Kirchturm der Kölner Lutherkirche. Drei Wochen an jeweils vier Abenden werden Besucher:innen dazu eingeladen, sich durch die fünf Installations-Räume zu bewegen, um mit den unterschiedlichen Facetten von Tod und Sterblichkeit in Kontakt zu treten.
Im Zuge der Pandemie wurde der Tod schlagartig von einem eher privaten zu einem alltäglichen, gesellschaftlichen Thema. Der Tod ist abstrakt, so auch unser Verhältnis zu ihm. Er isoliert und verbindet. Er betrifft uns alle, doch wir verhandeln ihn oft allein. Dass menschlicher Kontakt und körperliche Nähe das Leben anderer Menschen gefährden kann, ist ein neuer Aspekt, der Überforderung schafft. So sehr wir versuchen, mit dem Verstand die neue Realität zu kontrollieren und uns in dieser zu orientieren, vernachlässigen wir dabei unsere menschlichen Gefühle und Bedürfnisse. Wir sind isoliert, wir warten, wir haben Angst. Die Angst vor dem Tod wird zur Angst vor dem Leben. Auch die sieben auf den Tod wartenden Figuren in Leonid Andrejews Erzählung sind in ihren Zellen isoliert und konfrontiert mit der Unausweichlichkeit ihres Todes. Ihr dringendes Bedürfnis, sich ihren nahenden Tod begreifbar zu machen und sich ihm gegenüber zu verhalten, inspiriert und provoziert Spiegelberg zu einer Reaktion, einem künstlerischen Versuch der aktuellen Ohnmacht etwas Lebendiges entgegenzusetzen.
Premiere: Mittwoch, 25. August 2021, 19.30 Uhr, LTK4, Köln
PRESSESTIMMEN
Nominiert für den Kölner Theaterpreis 2021
Kunstsalon Theaterpreis 2022 (3. Platz)
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